
PFLANZLICHE NATURFASERN
Zellulose, ein natürliches Material aufbereitet für unsere Textilien
Baumwolle
Baumwolle ist die beliebteste Naturfaser und nach wie vor der auf der Welt mit Abstand am meisten verarbeitete Textilrohstoff.
Als Samenhaar einer Staudenpflanze, die in vielen Ländern der Welt angebaut wird, ist die Baumwolle leicht und kostengünstig zu ernten. Es gibt rund 300 Sorten der Baumwollpflanze. Die bis zu einem Meter hohen krautartigen und die bis 3m hohen strauchartigen Gewächse sind nur einjährig und müssen Jahr für Jahr neu gepflanzt werden. Sie ist ein Gewächs aus der Familie der Malven und wächst in tropischen oder subtropischen Gebieten. Lesen Sie den ganzen Artikel Baumwolle ist die beliebteste Naturfaser.
Hanf
Hanf ist eine universelle Kulturpflanze und ist viele Jahrhunderte eine bedeutende Rohstoffquelle gewesen. Die Hanfpflanze wächst besser als Unkraut. Jäten und sonstige Pflege ist überflüssig. Aus diesem Grund war Hanf (Bastfaser aus den Stängeln des Hanfes) vor der Entwicklung der Synthetics das beherrschende Material in der Seilerei.
Sie ist eine ideale Zwischenfrucht. Für jede nachfolgende Frucht hinterlässt die Hanfpflanze den Acker besser als sie ihn vorgefunden hat. Der Anbau ist umweltfreundlich und einfach, die Verarbeitung ist universell. Lesen Sie den ganzen Artikel Hanf die Rohstoffquelle.
Leinen
Leinen ist die älteste Pflanzenfaser und nach der Baumwolle immer noch der zweitwichtigste Textilrohstoff pflanzlicher Herkunft.
In nur 100 Tagen wächst und reift der Flachs vom winzigen Samenkorn zur 100 cm großen Pflanze, deren Stängelfasern bereits die Vorzüge des klassischen Leinengewebes aufweisen: überaus fest und widerstandsfähig. Leinen ist feuchtigkeitsregulierend, strapazierfähig und als einzige Faser von Natur aus antistatisch. Da Flachs so robust ist, dass er nicht mit Pestiziden behandelt werden muss, ist das Leinen in der Regel nicht belastet. Lesen Sie den ganzen Artikel Pflanzenfaser Leinen.
Ramie
Eine sehr wertvolle, in Südindien und Südasien seit Jahrhunderten hochgeschätzte und seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch in Europa bekannte Bastfaser.
Die Pflanze ist das nesselartige mehrjährige Gewächs, das sogar 20 bis 25 Jahre lang Ertrag bringen kann. Ramie ist die hochwertigste Bastfaser, deren hoher Preis durch die schwierige Gewinnung verursacht wird. Der Bast ist sehr schwer aus dem ungefähr 2 m hohen Stängel herauszulösen. Da der Pflanzenleim einem monatelangen Röstprozess widersteht, werden die Fasern durch mechanisches Abziehen des Bastes, das vielfach von Hand geschieht. Lesen Sie den ganzen Artikel Ramie die Bastfaser.

Latex
Latex wird aus der Kautschukmilch, dem Saft einiger in den Tropen wachsenden Pflanzen gewonnen.
Wird Kautschukmilch mit Wasser zu einer Emulsion verbunden, entsteht Latex.
Meist wird Latex vermischt mit synthetischen Zusätzen angeboten, da das reine natürliche Produkt extrem teuer ist oder, z.B. bei Schuhen, um den Abrieb zu verringern.
Generell gilt:Naturkautschuk und Naturlatex sind grundsätzlich untrennbar verbunden. Denn Latex besteht aus:
- 60-76 Prozent Wasser
- 25-35 Prozent Kautschuk
- Harzen
- Eiweißen
Mineralstoffen Produkte aus Naturlatex basieren also auf Naturkautschuk, der wiederum aus dem Milchsaft des Kautschukbaumes gewonnen wird.

Tencel
Tencel ist eine auf der Grundlage von Eukalyptusholz hergestellte Faser, die eine ökologisch sinnvolle Alternative zu Chemiefasern darstellt.
Die Öko-Bilanz ist ähnlich gut wie von Bio-Baumwolle.
Stoffe aus Tencel sind allergenfrei, kühlen wie Leinen und sind saugfähiger als Baumwolle.

Modal
Modal ist eine auf der Grundlage von Buchenholz hergestellte natürliche Faser, die durch chemische Verfahren aus der Buchen-Zellulose hergestellt wird. Modal ist dopplt so weich wie Baumwolle und hat hervorragende Trageeigenschaften. Modal unterscheidet sich von Baumwolle durch eine besonders hohe Elastizität und Strapazierfähigkeit.